Ein milder Abend auf einer Gartenterrasse in Eldoret, die Hitze des Tages klingt noch nach, doch es wird schnell kühler. Bei einer Tasse Tee versammelt sind Peter und Becki Franz, die Leiter von GFI, Martin und Elisabeth Lütjohann, die von 1997 bis 2012 vor allem im Pokot-Gebiet im Norden Kenias gearbeitet haben, die Kinderkrankenschwester Franzi, Mira, die im normalen Leben Pflegebedürftige berät, und ich. Gemeinsam mit den MT:28- Missionaren Melina und Amiel Sivarajah und einem US-amerikanischen Team von Youth With a Mission (YWAM) dürfen wir in den nächsten zehn Tagen die gute Nachricht von Jesus zu den Menschen bringen.
Los geht es mit einem Sonntagsgottesdienst in Tabojiat, einer Landgemeinde inmitten der Teeplantagen des Nandi-Gebirges. Bei unserer Ankunft an der kleinen Kirche ist der rhythmische afrikanische Lobpreis schon von Weitem zu hören, ein Empfangskomitee steht Spalier und zeigt uns die Anfänge eines ambitionierten Kirchenneubaus, dann startet der eigentliche Gottesdienst. Peter und Martin predigen, wir als Team steuern deutsche Lobpreislieder bei und dienen im Gebet. Zum Abschluss haben wir bei Ugali (Maisbrei) und Hühnchen Gemeinschaft mit den Geschwistern und werden mit afrikanischen Tüchern, einer Kalebasse und anderen Geschenken reichlich bedacht.
Am nächsten Morgen starten wir in unser eigentliches Einsatzgebiet: Marigat in der heißen Baringo-Region, wo fünf Tage lang eine Gospel Celebration (Großevangelisation) stattfinden wird. Mit einem Jesus-Marsch quer durch die Stadt laden wir dazu ein. Folgen uns zunächst nur ein paar Neugierige, so ist der Zug bei der Ankunft auf dem „field“, einem riesigen Sandplatz, auf mehrere hundert Menschen angeschwollen. An den nächsten Abenden werden es rund 2.000 sein, darunter viele Kinder und Jugendliche, die uns „Mzungus“ (Weiße) sofort umringen. Auf sie wartet ein attraktives Kinderprogramm mit biblischen Sketchen, Tänzen und Puppentheater.
Viele geben ihr Leben Jesus
Für die Erwachsenen folgen temperamentvolle Lobpreisbands und Auftritte des kenianischen Rappers Alex Fernandez, der auch unseren Tourleiter Martin mit auf die Bühne zieht. Die Predigten gestalten Peter Franz, dessen Schwiegersohn Josh Rex, Amiel Sivarajah und afrikanische Pastoren. Stets münden sie in einen Aufruf, das Leben Jesus zu geben und ihm nachzufolgen. Viele, viele Menschen kommen nach vorne und lassen für sich beten. Besonders groß ist die Menge am letzten Abend, als wir um Heilung für Kranke beten. Der Anblick des teilweise furchtbaren Leides lässt uns leise werden und doch regiert die Hoffnung: Heilungen finden statt, ein Gehörloser kann wieder hören, ein junger Mann wird von seinen Ängsten befreit. Die Menschen jubeln und wir mit ihnen.
Begleitet wird die Evangelisation von der „Fire-Konferenz“ mit Predigten und Sessions zu Themen wie dem Umgang mit Lebensmustern (Martin Lütjohann), dem Weg zu einem missionarischen Herzen (Josh Rex) oder der Kunst, junge Menschen in ein Leben im Glauben zu führen (Becki Franz und Elisabeth Lütjohann).
Zudem besuchen wir, teils über abenteuerliche Staubpisten, einige Missionare und Gemeinden im Umland, was uns die Gelegenheit gibt, unterschiedliche Ansätze der Missionsarbeit kennenzulernen. Besonders beeindruckend war dabei ein Gottesdienst bei den Njemps, einem den Massai nahestehenden Volksstamm, der nur rund 33.000 Angehörige umfasst und schon vor Jahrzehnten von Mitarbeitern der Volksmission betreut wurde. Die Ausflüge erlauben uns aber auch einen Blick auf die faszinierende Landschaft rund um den Baringo-See, Begegnungen mit Zebras, Krokodilen, Strauß-Vögeln und anderem Getier inklusive.
Herzlichen Dank!
Am Ende des dichten Programms sind wir müde, fühlen uns aber alle reich beschenkt. Jeder auf seine Weise nehmen wir Impulse mit nach Hause, die unseren praktischen Alltag wie auch unser geistliches Leben prägen werden. Nun bleibt uns, danke zu sagen: Martin und Melina für die Organisation und Betreuung, Peter und Becki für ihre herzliche Gastfreundschaft und dem Herrn für alle Inspiration und Bewahrung. Es war eine großartige Erfahrung und eine gesegnete Zeit!
Autorin:
PS: 2025 finden noch zwei weitere SIM-Einsätze statt, und zwar vom 26. Juni bis 8. Juli sowie vom 5. bis 16. September. Wer sich dafür oder für weitere KurzzeitEinsätze bei MT:28 interessiert: Infos gibt’s zu gegebener Zeit unter Mitmachen.