Ich war in London, auf dem Weg, dem Herrn in Asien zu dienen. Gottes Ruf folgend hatte ich 1996 Jamaika verlassen. Meine Geschwister dort hatten mir eine Liebesgabe mitgegeben. Sie hatten für mich gebetet, mich gesegnet und mich auf den Weg gesandt. Ich besaß 700 britische Pfund, ohne eine Zusage weiterer Unterstützung. Aber was ich hatte, war Gottes Ruf und die Gewissheit, dass er treu sein würde. Er würde für alles sorgen, was ich brauchte, um seinen Auftrag auszuführen.
Auf meinem Weg nach Asien machte ich für mehrere Monate in London Halt, um wichtige Vorbereitungen zu treffen. London ist eine sehr teure Stadt. Mein Geld war schnell aufgebraucht. Und nun stand ich hier und suchte in meiner Tasche, meinem Koffer, unterm Bett. Hatte ich irgendwo eine Münze übersehen?
Ich war an diesem Abend eingeladen, in einer Gemeinde in einem anderen Stadtteil von London zu sprechen. Der Fahrpreis für den Bus dorthin betrug 60 Pence (etwa 85 Cent), einfache Fahrt. Die Münzsuche in meinen wenigen Habseligkeiten war erfolgreich: Mein gesamter irdischer „Reichtum“ belief sich auf 1,20 Pfund – exakt der Preis für Hin- und Rückfahrt!
Als ich in den Bus einstieg, legte ich die 60 Pence hin. Der Fahrer reklamierte: „Entschuldigen Sie, Madam. Dies ist ein Nachtbus. Der Fahrpreis beträgt 80 Pence.“ Will heißen: Wenn ich diesen Bus nehme, habe ich nicht genug Geld für die Rückfahrt. Zu Fuß ist es sehr weit und London kein sicherer Ort spät in der Nacht für eine junge Frau. Was tun? Ich könnte die Gemeinde anrufen und sagen, dass ich nicht kommen kann. Problem gelöst. Oder ich könnte gehen …
Ich hatte mit Gott vereinbart, dass ich nie jemanden um Geld bitten oder Geld leihen, sondern ihm allein meine Bedürfnisse mitteilen würde. So betete ich: „Herr, wenn ich dir in dieser Sache nicht vertrauen kann, kann ich auch nicht nach Asien gehen.“ Also legte ich 80 Pence hin und stieg in den Bus. In der Versammlung gab ich noch etwas in den Opferkorb. Ich war in London, in einem fremden Land, allein auf Gott und seine gute Fürsorge geworfen.
Nach der Versammlung kamen viele Leute auf mich zu, um mit mir zu reden. Eine Schwester drückte mir etwas in die Hand. „Ruf mich an“, sagte sie. Es fühlte sich an wie ein Geldschein. Ich konnte es kaum erwarten nachzusehen. Als sich die Kirche zu leeren begann, schaute ich endlich nach. Es war ein Zettel! Darauf stand: „Der Herr hat es mir aufs Herz gelegt, dich zu segnen. Hier ist meine Nummer …“ In meinem Herzen rief ich zum Herrn: „Vielen Dank! Aber das bringt mich heute Abend nicht nach Hause!“
Einer der Letzten, der ging, war ein junger Mann. Er fragte mich: „Wie kommst du heim?“ Ich deutete auf meine Füße. Er sagte: „Du kannst nicht in der Nacht nach Hause laufen! Hier ist meine Fahrkarte, ich brauche sie nicht mehr.“ Im letzten Moment hatte der Herr für mich gesorgt!
Ganz nebenbei: Dieser junge Mann, Markus aus Deutschland, wurde mein Ehemann. Seit 25 Jahren dienen wir Jesus gemeinsam in Asien. Immer und immer wieder haben wir die wunderbare Fürsorge unseres Herrn erlebt. Ihm sei alle Ehre!
Diesen Sommer werden wir von Asien nach Deutschland ziehen, um dem Herrn an einer Schule für Missionarskinder zu dienen. Im nächsten Breitengrad mehr darüber.
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