Über Geld spricht man nicht?

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Soll es etwas bestimmtes sein?
Liebe Leserinnen und Leser,

„Über Geld spricht man nicht“, ist ein geflügeltes Wort in unserer Gesellschaft, und jemanden zu fragen, wieviel er oder sie verdient, gilt in meinem Umfeld fast schon als unanständig. Andererseits komme ich als Freiberuflerin gar nicht umhin, über Finanzen zu sprechen oder darüber nachzudenken, auch oder gerade, weil ich recht viele Aufträge aus dem christlichen und karitativen Umfeld bekomme. Jede Kalkulation steht da zwischen den Polen Unterstützung einer guten Sache und unternehmerischem Denken: Was ist ein fairer Preis, den die – oft spendenfinanzierte – Institution leisten kann? Und der es mir gleichzeitig erlaubt, den Lebensunterhalt für mich und meine Familie zu bestreiten? 

 

Auch sonst fließt ein nicht unerheblicher Teil meiner Ressourcen in den wirtschaftlichen Bereich und nicht in das Verfassen schöner Texte. Und auch ich muss mit der Spannung leben, dass Aufträge schwanken, Kosten explodieren, Gewinne rauf und runter gehen und damit auch mein Kontostand. Mein Gottvertrauen wird da manchmal ziemlich strapaziert. 

 

Unseren Missionarinnen und Missionaren geht es nicht viel anders. Im Gegensatz zu einem Wirtschaftsunternehmen brauchen bzw. dürfen sie zwar keinen Gewinn erzielen, doch auch in der Mission gilt ein Stück weit „ohne Moos nix los“: Die Absicherung der Finanzen über die verschiedenen Phasen des Dienstes hinweg ist existenziell für die Versorgung unserer Missionarsfamilien ebenso wie für die Entwicklung der Projekte. Und mehr noch als andere Gesellschaftsgruppen sind Missionare dabei mit der Herausforderung konfrontiert, dass Finanzen manchmal knapp sind oder sehr spät kommen. 

 

In dieser Ausgabe sprechen unsere Missionarinnen und Missionare darüber, wie sie mit dem Spannungsfeld „Mission und Geld“ umgehen – praktisch und auch geistlich. Was mich dabei besonders berührt hat und mir ein Vorbild sein soll, ist ihr unbedingtes Vertrauen, Zeiten der Engpässe nicht nur durch Tun, sondern vor allem im Gebet zu begegnen. Und ihre Erfahrung, dass Gott am Ende immer versorgt. 

 

Aber lesen Sie selbst … 

 

Herzlichst Ihre
Andrea Mayer-Grenu
Chefredakteurin